Chronik

Am nördlichen Stadtrand der Landeshauptstadt Hannover und unmittelbar als Ausgangspunkt zur Heidelandschaft, liegt der fast 1000jährige Ort Engelbostel.

Hier gründeten 1901 einige junge Leute den Schützenverein Engelbostel u. a. August Jakobus, Wilhelm Isenbart, Konrad Hanebuth, Christian Scharnhorst, Konrad Thürnau, August Fischer, Hermann Hanebuth, Konrad Brase, Karl Hanebuth, Wilhelm Thürnau, Hermann Moorhoff, Fritz Thürnau und Hermann Thürnau. Vor der eigentlichen Gründung fanden aber schon Schießveranstaltungen sowie Schützenfeste, Erntefeste und das Fasslahmbier statt. Diese Feste wurden von jungen Leuten, die Schäffer genannt wurden, vorbereitet und auch geleitet. Die Schäfferfahne aus dem Jahre 1874 sowie zwei restaurierte Königsscheiben aus den Jahren 1878 und 1882 befinden sich noch heute als Zeitzeugen im Besitz des Vereins.

1909

Foto aus dem Jahre 1909 - Fahnenweihe

Über die Jahre 1901 bis 1926 gibt es wenig zu berichten, da alle Überlieferungen verloren gegangen und die Gründer verstorben sind. Seit dem Jahre 1926 besteht nun ein Protokollbuch. Hieraus einige interessante Eintragungen:
Die Schützen- und Erntefeste 1926 wurden mit 12 Musikern besetzt. Diese erhielten pro Stunde 1,30 Mark dazu 1 Mark Zehrgeld pro Tag. Für ein gemeinsames Frühstück wurde pro Mann 1,75 bis 2 Mark bezahlt. 1929 betrug das Schießgeld 0,05 Mark pro Schuss. Beim Schießen in einer Sandgrube hier im Berge wurde in dieser Zeit das Königsschießen mit einer schweren Büchse abgehalten. 1930 erhielt der Schützenkönig 75 Mark.

1927

Der Schützenverein Engelbostel im Jahre 1927

1931 wurde beschlossen, die Vereinstätigkeit wegen eines schweren Unwetters für ein Jahr ruhen zu lassen. Es wurden keine Beiträge erhoben und auch die Vergnügungen fielen aus.
1933 erhielten die Musiker pro Mann und Tag 8 Mark. 1936 betrug der Jahresbeitrag 3 Mark pro Schütze.
Die letzte Generalversammlung vor dem Krieg fand am 2. Februar 1940 statt. Danach ruhte der Verein bis zum 22. Juli 1950. Dann wurde von der Militärregierung die Erlaubnis erteilt, dass der Schützenverein seine Tätigkeit wieder aufnehmen konnte. Das Schießen wurde aber nur mit Luftgewehren genehmigt. Auch die Schützen- und Erntefeste fanden wieder statt. Dieses geschah auf Initiative unseres Schützenbruders Heinrich Kelle.

 

Am 10. März 1951 trat der Verein dem Deutschen Schützenbund bei.
Am 20. Mai 1951 wurde das 50jährige Bestehen des Vereines gefeiert. Aus diesem Anlass wurde eine silberne Königskette von Fritz Deppe aus Vinnhorst gestiftet, die nach fünfmaligem Erringen 1978 in den festen Besitz von Heinz Nitsche überging.
1979 wurde eine neue Königskette von unserem Schützenbruder Karl-Heinz Deppe gestiftet.

Im Jahre 1952 wurde dann wieder das KK-( Kleinkaliber) Schießen erlaubt. Von da an hatte der Verein einen starken Auftrieb. 1957 wurde der noch heute bestehende Spielmannszug und eine Hörnergruppe durch den Schützenbruder Willi Kief gegründet. Bereits in der Generalversammlung am 4. Januar 1958 hatten beide ihren ersten Auftritt.
1956 erfolgte der Beitritt zum Kreisverband Wedemark-Hannover-Nord (heute Wedemark-Langenhagen).

In den Jahren 1960-1961 wurden drei KK-Stände für 50 Meter in Eigenleistung gebaut. In der Generalversammlung am 2. Januar 1971 wurde der Erweiterungsbau von fünf Luftgewehrständen und einem Klubraum beschlossen. Dieses Vorhaben wurde, ebenfalls durch Eigenarbeit, 1972 fertiggestellt. Ferner wurde 1972 eine Damenabteilung gegründet.
1973 und 1974 nahm eine Jugendmannschaft an der Deutschen Meisterschaft im Luftgewehr-Schießen in München teil.

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Teilnehmer an den Deutschen Meistersschaften

Das 75jährige Jubiläum wurde 1976 mit mehr als 40 Vereinen, Musikkapellen und Spielmannszügen auf unserem heutigen Festplatz am Stadtweg gefeiert. Zu diesem Anlass wurde die von Schützenbruder Reinhard Baumgarte gestiftete neue Vereinsfahne in einem feierlichen Rahmen geweiht.

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Seit diesem Jahr richten Doris und Mario Ahrend als Schausteller und Festwirte die Zeltfeste des Vereins aus.
Seit 1976 findet unser traditionelles Schweine-Preisschießen mit anschließendem Wurstessen statt, welches von unserem Schützenbruder Rolf Haarmann mit Unterstützung von vielen Helfern immer wieder hervorragend präsentiert wird.

1982 feierte der Verein das lOjährige bestehen der Damenabteilung und das 25jährige Jubiläum des Spielmannszuges, der Bläsergruppe und der Jugendabteilung.
Vor der nostalgischen Kulisse des Alten Kruges feierte der Schützenverein seinen 85jährigen Geburtstag als Dorffest 1986.

1997 wurde 40jähriges Jubiläum der Jugendabteilung, des Spielmannszuges und der Jagdhornbläsergruppe, sowie 25 Jahre Damenabteilung gefeiert.

Vom 11. bis 14. Mai 2001 wurde der 100jährige Geburtstag des Vereines gefeiert.

Es nahmen 48 Vereine, Verbände, Kapellen und Spielmanns- und Fanfarenzüge teil. Die Alvesroder Musikanten eröffneten am Freitag vor mehr als 450 geladenen Gästen den Kommersabend. Mit dem Hannoverschen Zapfenstreich endete der offizielle Teil.

Der Samstag wurde mit Vereinen und Verbänden sowie den Schulkindern der Grundschule Engelbostel gefeiert. Mit vielen Einlagen und Darbietungen der "Auner" mit ihrem Alpenspektakel war es ein gelungener Abend.

Sonntag begann das Fest mit einem gemeinsamen Mittagessen, danach erfolgte der Empfang der geladenen Vereine. Der Festumzug wurde diesmal zu einem Sternenmarsch aus drei Zügen gebildet.

Mit dem anbringen der Königs- und Ehrenscheiben am Montag klang ein gelungenes Fest am Montag aus.

Aufgeschrieben von Rolf Haarmann und Günter Langrehr

Verein2001

Die drei Hauptaufgaben des Vereines sind die Jugendarbeit im Schießsport und Spielmannszug, das sportliche Schießen und die Pflege des Brauchtums.

Unsere Vorsitzenden seit der Gründung:

1901-1907
Karl Hanebuth
1908-1919
Konrad Hanebuth
1920-1924
Heinrich Honigbaum
1925-1937
Konrad Hanebuth
1938-1950
Heinrich Kelle
1951-1954
Kurt Mennecke
1955-1965
Richard Finke sen.
1966-1972
Günter Stucke
1973-1982
Heinz Nitsche
1983-1986
Richard Finke jun.
1987-2000
Peter Müller
2001
Rolf Vogt

 

Ehrenvorsitzender: Heinz Nitsche (†29.Dezember2017)

Ehrenmitglied: Rolf Haarmann  († 22.März 2016)

Ehrenmitglied: Kurt Kolberg